Jeder von uns Menschen will, soll und darf und muss in unterschiedlichen Gruppen leben. Aber warum sind wir -fast zwangsläufig- in Gruppen organisiert? Oder besser: Was macht eine Gruppe aus?
Eine Gruppe von Menschen haben ein gemeinsames Ziel (Gemeinsamkeit) und versuchen das Ziel durch Arbeitsteilung zu erreichen. Allgemein gibt es bei Gruppen immer mehrere Ziele. Besseren Lebensstandard, mehr Geld, mehr Freizeit. oder „besser sein“ oder besser spielen. Einfach bei einem Spiel „nur“ gewinnen. Aber über Gruppen- Ziele oder eigene, individuelle Ziele, das ist wieder ein neues Thema.
Ich hoffe, dass „meine“ Schüler und ich in der Klasse auch gemeinsame Ziele haben und wir sie auch gemeinsam erreichen. Aber nicht nur eine Klasse ist eine Gruppe, nein es gibt noch viele andere Gruppen.
Ein Sportmannschaft, früher war es bei mir eine Basketballmannschaft und vielleicht ist es bei den Schülern oder Schülerinnen ein Fußballteam?
Eine kirchliche oder islamische Glaubensgemeinschaft?
Eine Familie ist eine Gruppe. Egal ob mit Mutter, Vater und Kindern oder auch Kinder und Vater oder Mutter und Kinder, immer ist die Familie eine Gruppe. Was ist das gemeinsame Ziel? Der Familie soll es „besser“ gehen!
In der alten Rollenverteilung werden die Aufgaben wie folgt verteilt:
Der Vater geht auf Arbeit und bringt das Geld nach Hause.
Die Mutter organisiert den Haushalt, räumt auf, wäscht, putzt, erledigt den Einkauf und erzieht die Kinder.
Die Kinder, sobald es möglich ist, übernehmen kleinere Aufgaben und lernen, damit auch in Zukunft das „Familienziel“ oder – auch in einer eigenen Familie- ein neues Ziel erreicht werden kann.
Die Verteilung der Rollen und die Übertragung der Aufgaben erfolgt von Zeit zu Zeit, unregelmäßig und nicht gemäß aufgeschriebenen oder nachlesbaren Regeln. Doch was geschieht, wenn die Familienmitglieder sich nicht an die Regeln halten? …
Eine Firma, ein Betrieb, ist eine Gruppe mit gemeinsamen Interessen, alle wollen Geld verdienen. Der Firmeninhaber, die Manager, die Abteilungsleiter, die Angestellten, die Arbeiter, die Reinigungskräfte. In einer Firma sind die Spielregeln und damit auch die Arbeits- und Rollenverteilung aber schon schriftlich festgehalten. Hier gibt es Arbeitsverträge mit Stellenbeschreibungen, hier gelten die Arbeitsgesetze. Und vielleicht auch die Tarifverträge zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen.
Eine Stadt wie Schweinfurt bildet eine Gesellschaft. Auch hier gibt es die Arbeitsteilung. Dinge, die die Stadtbewohner für die Stadt machen müssen und Aufgaben, die die Stadt für ihre Bürger organisieren und neu gestalten oder reparieren müssen. In einer Stadt werden Regeln über die Stadtratsbeschlüsse festgelegt.
Ein Land wie Deutschland ist nicht nur eine Gruppe, sondern auch eine Gesellschaft und auch ein Staat. Zwei Dinge (vielleicht auch mehr) sind -für mich- in einem Staat hervorstechend:
- Die Regeln im Staat werden durch Gesetze vom Staat geregelt. Diese Gesetze gelten für alle.
- Die Staatsgewalt wird hier (bei uns auch auf Länderebene) erst einmal „legalisiert“. Wir als Staat (Bundesland) nehmen uns das Recht heraus, andere Menschen mit Gewalt an Taten zu hindern oder auch festzuhalten!
Zum Schluss noch einige Fragen:
In welchen Gruppen lebst du? Gibt es mehrere Gruppen, die die gleichen Ziele haben? Gibt es Schnittmengen, Untergruppen, übergeordnete Gruppen? Sind für dich manche Gruppen wichtiger als andere Gruppen? Mit welchen Gruppen identifizierst du dich? Welche Gruppen sind dir wichtig? Welche nicht?
Dies soll ein Denkanstoß sein, deshalb -es reicht-!
Ach ja im Internet gibt es einen schönen Witz über Volk, Staat, Zukunft und die Familie, Vater, Mutter, Großvater, Kinder!